Jahresthema 2013: Ernährung

Das Thema Ernährung hat viele Facetten. Zur Debatte stehen
die Erzeugung von Lebens- und Futtermitteln mit ihren
Umwelt- und Sozialfolgen, Ess- und Ernährungsgewohnheiten,
Fragen der Logistik und der Nahrungsmittelzubereitung.
Und warum gibt es eigentlich Mangel hier und Überfluss dort?
Mach’ dir (d)ein Bild.

Ernährung

Nahrung für Leib und Seele
6. Ökumenischer Pilgertag war in Fischbachtal

Unter dem Thema „Was uns nährt, was uns satt macht“ kamen am 6. Juli zahl­reiche PilgerInnen an der St. Jost-Kapelle im Wald bei Niedernhausen zusammen. Der gemeinsame Eröffnungsgottesdienst an dem strahlend schönen Sommer­morgen stimmte die Gruppe ein – auf einen frohen und besinnlichen Tag auf dem rund 17 Kilometer langen St. Jost-Pilgerweg rund um das idyllische Fischbachtal.

Wie ernähren wir Menschen uns in der heutigen Zeit? Und was nährt uns, so dass wir satt werden? Es ist sicher nicht entscheidend, wie viel wir von etwas essen, sondern was wir essen. Immer neue Lebensmittelskandale, die Zerstörung globaler Ressourcen und die oft so grausame Haltung und Tötung von Tieren für die wirtschaftlich effiziente Produktion von Nahrungsmitteln – gleichzeitig aber auch Armut und Hunger für Millionen von Menschen: Der Mangel in vielen Teilen der Erde scheint immer häufiger verursacht durch den Überfluss, in dem andere leben. Doch welchen Ausweg gibt es aus dieser weltweiten Krise? Wie gelangen wir zu einer gerechteren Verteilung unserer Lebensmittel? Und wie gelangen wir zu einem „menschlicheren“ Umgang mit den Lebewesen, die uns ernähren?

Mit diesen und weiteren Fragen beschäftigten sich die TeilnehmerInnen des diesjährigen ökumenischen Pilgertags beim Eröffnungsgottesdienst, bei den insgesamt 6 Andachten und natürlich unterwegs.

Die Speisung der 5000

Wegweisende Antworten gibt die Bibel zum Beispiel mit der Erzählung von Jesus, der seine Jünger mit nur 5 Broten und 2 Fischen 5000 Menschen satt machen ließ. Und am Ende blieb sogar noch mehr als genug übrig. Das Gleichnis zeigt: Verzicht nutzt uns, denn Teilen hilft bei der Vermehrung unserer Ressourcen und damit der Sättigung aller.

Jesus heilt ein Pferd

Genauso erzählt ein apokryphischer Text von der Haltung Jesu gegenüber Tieren: Ein Mann schlug sein Pferd, weil es unter seiner Last zusammengebrochen war. Doch weder er noch die Jünger Jesu‘ erkannten das Leiden des Pferdes nicht – weil sie stumpfsinnig glaubten, wer ein Tier für Geld gekauft habe, dürfe damit machen was er wolle. Jesus aber heilte das Pferd und befahl seinem Besitzer, das Tier künftig gerecht zu behandeln, da er sonst selbst genauso würde leiden müssen – unter Krankheiten und Seuchen. Die physische und psychische Verfassung unserer Nutztiere wirkt sich schlussendlich auch auf uns und unsere Gesundheit aus – ob wir sie essen oder nicht!

„Tu deinem Leib Gutes, damit die Seele Lust hat, darin zu wohnen”

Dieses Zitat der spanischen Mystikerin Teresa von Ávila steht sinnbildlich für den ökumenischen Pilgertag im Fischbachtal. Das Pilgern, die körperliche Anstrengung und die geistige Einkehr beim Gehen reinigt die Seele und öffnet das Auge für vieles. So zum Beispiel für die frische, blühende Natur an diesem wunderschönen Sommertag, die verbliebenen Sturmschäden im Wald, die Tiere, Pflanzen und natürlich auch für die Nahrung, die an der Station „12 Apostel“ und bei der Schneckenkapelle in Billings verköstigt wurde. Den Abschluss des gelungenen Tages bildete der Taizé-Gottesdienst in der Kirche von Niedernhausen zum Thema „Sehnsucht und Erfüllung: wonach hungert mich?“
 

Danksagung

Der Dank der Veranstalter gilt zunächst Revierförster Coumont, seinen Wald­arbeitern und dem gemeindlichen Bauhof, ohne deren Einsatz beim Freiräumen der Wege von den Gewitterschäden der Pilgertag nur schwer realisierbar gewesen wäre. Außerdem bedanken sie sich sehr herzlich bei den engagierten Gestaltern dieses Tages, Pfarrerin Herrmann-Winter, Pfarrer Stoklossa, Kaplan Biju, Dekan Meyer, Herrn Kühn, Frau Tran, Herrn Friedrich. Das Thema dieses Tages war inspiriert durch die Aktivitäten der Initiative „Fischbachtal kreativ“, die sich für eine nachhaltige Entwicklung einsetzt und das Jahr 2013 dem vielschichtigen Thema Ernährung widmet. Großen Dank auch an die über 40 PilgerInnen, die an der diesjährigen Wanderung teilnahmen und zu den genannten Fragen diskutierten, sich austauschten, teilten, lachten, neue Kontakte knüpften und die Pilger­wanderung so zu einem unvergesslichen Tag werden ließen.

Der nächste, der 7. Ökumenische Pilgertag ist am 26. Juli 2014,
am ersten Samstag der Hessischen Sommerferien.

 

Weitere Bilder siehst du auf der Seite zum St-Jost-Pilgerweg:
www.st-jost.fischbachtal.de
 

 

Hier ist unsere ursprüngliche Ankündigung

Nahrung für Leib und Seele:
Ökumenischer Pilgertag im Fischbachtal

Pilgertag I Samstag, 06. Juli 2013 I 10.00 bis ca. 18.00 Uhr

Die Evangelische Kirchengemeinde Fischbachtal, die Gemeinde Fischbachtal und das Evangelische Dekanat Vorderer Odenwald laden ein zum Ökumenischen Pilgertag am Samstag, den 6. Juli 2013. Die Veranstaltung beginnt um 10 Uhr an der St.-Jost-Kapelle und soll um rund 18 Uhr an der St.-Johannes-der-Täufer-Kirche in Niedernhausen beendet werden.

Ökumenischer Pilgertag am 06.07.2013 auf dem St.-Jost-Pilgerweg in FischbachtalDas Motto der diesjährigen Veranstaltung lautet „Nahrung für Leib und Seele“. Es ist inspiriert durch die Aktivitäten der Initiative Fischbachtal kreativ, die sich für eine nach­haltige Entwicklung einsetzt und das Jahr 2013 dem vielschichti­gen Thema Ernährung widmet.

Rund 17 Kilometer lang ist die Wanderung, die mit einem Gottesdienst an der St. Jost-Kapelle beginnt und vom Posaunenchor der Evangelischen Kirche Niedernhausen begleitet wird. Danach werden die Pilgerinnen und Pilger auf ihrem Weg insgesamt elf Stationen anlaufen. Dazu gehören unter anderem Zwölf Apostel, Rimdidim, Schneckenkapelle, Billingser Bildstock, Lichtenberger Brunnen, Eselsbrunnen, Schlosskapelle Lichtenberg und die St. Johannes der Täufer Kirche, wo eine Taizé-Andacht den Pilgertag beschließen wird.

Während des Gehens und an den Stationen werden manchmal Lieder gesungen, genauso wird es aber auch Zeiten des Schweigens und des Redens geben. An den Stationen selbst sollen spirituelle Impulse, die das Thema Ernährung beleuchten, als Anregung zum Nachdenken dienen. So wird sich zum Beispiel Dekan Joachim Meyer der „Nahrung für die Seele“ widmen, oder Stephan Kühn an anderer Stelle unseren Umgang mit den Tieren, die wir essen, näher betrachten. Natürlich ist dennoch auch für das leibliche Wohl gesorgt - während der Mittagszeit sind in Billings eine vegetarische Suppe, extra Würstchen und verschiedene Getränke erhältlich.

Die Strecke ist einfach zu gehen; es gibt nur ein paar leichte Anstiege, die zum Teil einen wunderschönen Blick auf die Höhenzüge des Odenwaldes gewähren. Zu empfehlen sind festes Schuhwerk und für eventuelles Regenwetter entsprechende Kleidung.

Die Anreise: In Fischbachtal-Niedernhausen den Wegweisern zur Firma Meisenbach folgen (durch die Schnurrgasse und Karl-Meisenbach-Straße) und dort ggf. das Auto auf dem Firmenparkplatz stehen lassen. Von dort gehen Sie etwa zwanzig Minuten zu St.-Jost-Kapelle, wenn Sie den Hinweisschildern und dem Zeichen J1 folgen. Mehr Informationen zum Pilgerweg, zur Strecke und zur Anfahrt unter: www.st-jost.fischbachtal.de

Ansprechpartnerin: Evangelische Kirchengemeinde Niedernhausen, Telefon: 06166/424, Mail: evkirchndh@t-online.de
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Ökumenischer Pilgertag am 06.07.2013 auf dem St.-Jost-Pilgerweg in Fischbachtal
Ökumenischer Pilgertag am 06.07.2013 auf dem St.-Jost-Pilgerweg in Fischbachtal

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