Großes Interesse an der Vielfalt Fischbachtaler Streuobstwiesen
03. Oktober 2018 um 10.00 Uhr, rings um den Rußberg bei Niedernhausen
In diesem Jahr gibt es wieder Obst in Hülle und Fülle – und durch den extrem trockenen Sommer gute 3 Wochen früher als sonst. Genug Obst zum Bewundern, Vergleichen und Verkosten gab es aber glücklicherweise noch bei dem Rundgang durch die Streuobstwiesen des Horndreher Hofs am 3. Oktober. Initiiert gemeinsam mit dem NABU führte Obstexperte Ullrich Krost rund 80 BesucherInnen am „Tag der Deutschen Einheit“ durch seine Streuobstbestände und begeisterte uns einmal mehr mit der Vielfalt der von ihm kultivierten Sorten und seinem breiten Fachwissen.
Im Namen der beiden Gruppen, dem Verein „Fischbachtal-kreativ“ und der örtlichen Gruppe des Naturschutzbundes Deutschland (NABU), begrüßte Werner Bert die angereisten Gäste.
Dass die Streuobstbestände als prägendes Element der Kulturlandschaft der deutschen Mittelgebirge und besonders des Odenwaldes hier in diesem Tal trotz früherer Rodungsprämien wieder recht gut geschlossen sind, sei zwei Umständen zu verdanken. Zum einen bezuschusse der Landkreis das Pflanzen von Obstbaumhochstämmen seit den 1980iger Jahren, so dass der NABU mit Unterstützung des gemeindlichen Bauhofes seit 1989 im Schnitt ca. 40 Bäume pro Jahr den Fischbachtaler Bestellern vor die Haustüre liefern kann. Allein in diesem Herbst seien es wieder 65 Bäume, die alle im Außenbereich gepflanzt werden.
Der zweite Grund sei Ullrich Krost vom Horndreher Hof, der nicht nur als Zahnarzt im Ort tätig sei, sondern auch intensiven Obstbau betreibe. Wichtig dabei sei, dass er nicht nur pflanze, sondern auch pflege, veredele und vermarkte.
Wie fundiert und engagiert Ullrich Krost den Obstanbau betreibt konnten die teilweise selbst sehr fachkundigen TeilenehmerInnen auf dem anschließenden gut zweistündigen Rundgang erleben. Zu jeder Obstsorte, zu jedem Baum wusste Krost Interessantes und Wissenswertes zu sagen. Von der Wurzelgrundlage, über die Formen der Veredlung bis hin zu Geschmack und Lagerfähigkeit der einzelnen Sorte konnte er Auskunft geben.
Der Rußberg im Ortsteil Niedernhausen und Teil des „Pfades der Vielfalt“, war für die Führung besonders geeignet. Nicht nur weil der Horndreher Hof dort viele Flächen besitzt und in Pacht hat, sondern auch weil Altbestände mit teilweise bis zu 100 Jahre alten Bäumen sich mit Neuanpflanzungen abwechseln. So konnte Krost auch gezielt auf die verschiedenen Wuchsformen und die daraus abzuleitenden Pflegeschnitte eingehen.
Bei schönem Herbstwetter, Kaffee, frischem Most, Apfelkuchen und anderen Leckereien, dargeboten von NABU und Horndreher Hof, bestand im Anschluss an den Rundgang die Möglichkeit zum Erfahrungsaustausch und zum Bestimmen von mitgebrachten Äpfeln oder Birnen.
Wir danken den Spendern von Kulinarischem, den Organisatoren und natürlich Ullrich Krost für diesen tollen und lehrreichen Vormittag.
Mehr Informationen
- über die Bedeutung von Streuobstwiesen: www.streuobstwiesenretter.de
- über den NABU Fischbachtal: www.nabu-fischbachtal.de
- über Ullrich Krost und den Horndreher Hof: www.horndreher-hof.de
Obstwiesen im Fischbachtal –
Feiertags-Wanderung durch die Sortenvielfalt
03. Oktober 2018 um 10.00 Uhr, an der Viehhütte gegenüber vom Staudamm Herrensee
Schon im vorigen Jahr hatte der Verein Fischbachtal kreativ e.V. im Rahmen des Jahresthemas „Gesellschaft“ gemeinsam mit der NABU Ortsgruppe zu einer geselligen Wanderung durch die artenund sortenreichen Obstbaumbestände des Fischbachtaler Rußbergs eingeladen. Aufgrund des sehr ernteschwachen Jahres musste sie dann aber leider ausfallen. Doch in diesem Jahr ist das genau Gegenteil der Fall - es gibt Obst in Hülle und Fülle.
Deshalb wird Ullrich Krost, Zahnarzt und Obstbauer in Niedernhausen, Interessierte auf einem Rundweg über den Rußberg durch die vielfältigen Streuobstbestände dieses Gebietes führen und unter anderem die Bedeutung des Obstanbaus im ländlichen Raum erläutern. Krost ist stolzer Besitzer von rund 200 verschiedenen Apfel- und rund 80 verschiedenen Birnensorten. Seine Leidenschaft ist die Pflege und Erhaltung der Obstsorten-Vielfalt, zu der er sich überragendes Fachwissen und langjährige Erfahrung angeeignet hat. Im Anschluss an die rund zweistündige Wanderung am ‚Tag der Deutschen Einheit‘ besteht die Möglichkeit, auch selbst mitgebrachte Obstsorten von ihm bestimmen zu lassen.
Die rund zweistündige Wanderung startet am 3. Oktober 2018 um 10.00 Uhr an der Viehhütte am Staudamm Herrensee (kurz hinter der Abzweigung von der L3102 auf die K72 nach Fischbachtal-Meßbach). Festes Schuhwerk wird empfohlen.