"Elektrische Energie" - Workshop mit praktischen Spar-Tipps
Workshop | Mittwoch, 16. Mai 2018 | Gasthaus Brunnenwirt
Bei unserem Informationsabend mit den Energieexperten Prof. Dr. Ing. Ingo Jeromin und Jan Schäfer gab es interessante und praxisnahe Informationen rund um das Thema „Elektrische Energie“. Wie man versteckten Stromfressern im Haushalt auf die Spur kommt, was man über Öko-Strom wissen sollte und viele weitere Aspekte der „technischen“ Energie waren Bestandteile der Vorträge und Rechenbeispiele.
Elektrische Energie - Der Weg in die Zukunft
Zu unserer Veranstaltung unter diesem Titel am 16. Mai kamen mehr als 30 Gäste, was die Relevanz des Themas Energiesparen für die Menschen in unserer Region unterstreicht. Nach der Einführung durch Moderator Werner Bert führten die Energiewirtschafts-Experten Ingo Jeromin und Jan Schäfer durch den Informationsabend. In ihrem Vortrag lieferten sie aktuelle Daten und Fakten und gaben einen Überblick über die globale, überregionale und regionale Bedeutung der nachhaltigen Energieerzeugung und -nutzung und vergaßen dabei nie, neben dem Klimaschutz auch die Vorteile des Energiesparens für jeden Einzelnen an praxis- und haushaltsnahen Beispielen hervorzuheben.
Herausforderungen für Strom aus erneuerbare Energien
Durch den Vortrag und in der Diskussion mit dem Publikum wurde deutlich, dass die größtmögliche Verbrauchsreduktion immer den größten Vorteil für Mensch und Umwelt bietet. Denn die Stromerzeugung durch Wind und Sonne ist zwar „besser“ als aus fossilen Brennstoffen, doch sie stellt die Energieerzeuger immer noch vor große Herausforderungen, da der Strom weniger kalkulierbar produziert wird. So ist damit z.B. die Problematik des Stromtransportes verbunden, weil die erforderliche Anpassung der Infrastruktur nur langsam vorangeht. Außerdem haben alle „natürlichen“ Formen der Energiegewinnung neben allen ihren unbestrittenen Vorteilen auch signifikante Nachteile, z.B. der Schattenwurf von Windrädern, deren Einfluss auf Zugvögel, die Zerstörung des Landschaftsbilds, auch hoher Flächenverbrauch durch Photovoltaikanlagen auf ehemals landwirtschaftlichen Flächen und Biogas-Gewinnung aus Pflanzen und der negative Einfluss von Wasserkraftwerken auf die Fischbestände.
Zukunft des Stroms
Was die Zukunft des Stroms anbelangt, so gibt es verschiedene Wege. Klassische Kraftwerke müssen effizienter gemacht werden, es gilt vor allem in Ballungsräumen Abwärme für die Wärmeversorgung zu nutzen, neue Solarzellen werden entwickelt werden, im urbanen Raum können Fassaden vermehrt mit Photovoltaikzellen verkleidet werden, auch Photovoltaikzellen aus Kunststoff sind eine Möglichkeit der Zukunft. Windparks werden zukünftig größere Flächen einnehmen und eher in höheren Lagen und off-shore gebaut werden, wo höhere Windgeschwindigkeiten vorherrschen.
Die Wahl des richtigen Stromanbieters
Zwar kann jeder Einzelne einen gewissen Einfluss auf die Förderung von Öko-Strom nehmen, indem er einen entsprechenden Stromtarif auswählt, jedoch ist es hier wichtig, genau hinzusehen. Denn viele Versorger stocken konventionellen Strom mit Öko-Strom nach dem Masse-Bilanz-Verfahren auf, um entsprechende Tarife anbieten zu können oder handeln mit entsprechenden Zertifikaten. Die Anteile des Ökostroms sind so für den Laien kaum nachvollziehbar. Dagegen böten reine Naturstromanbieter wie Naturstrom oder Greenpeace Energy deutlich mehr Transparenz hinsichtlich der Herkunft ihres Stroms, so die beiden Experten. In jedem Fall sollte man auf die Erzeuger-Zertifizierung wie z.B. die TÜV Süd Erzeugung EE-Standards achten, und auf Ökostrom-Label wie „Grüner Strom“ und „ok power“. Die Senkung des eigenen Stromverbrauchs sei der erste wichtige Schritt, den es zu gehen gelte.
Ihr Taschengeld: Energieeffizienz im Privathaushalt
Gerade im persönlichen Umfeld könne man nicht nur der Umwelt, sondern auch seinem Geldbeutel etwas Gutes tun, in dem man seine Geräte und Gewohnheiten genau auf ihren Stromverbrauch hin untersuche. Findet man z.B. im Heizungskeller eine Umwälzpumpe aus den 90er Jahren, so rechnet sich deren Austausch gegen ein modernes Modell durch den geringeren Stromverbrauch schnell. Das gleiche gilt für ältere Tiefkühltruhen. Auch ältere Haustür-Rufanlagen verbrauchen gemäß den Experimenten von Ingo Jeromin überraschend viel Strom im bloßen Standby-Betrieb, genauso wie Mikrowellen, Verstärker, Fernseher, der WLAN-Router, der Boiler in der Gästetoilette und andere häufig kaum beachtete Verbraucher. Durch strukturiertes Messen und Optimieren sowie den Einsatz von Abschaltvorrichtungen für selten benutzte Geräte, die direkt an der Steckdose angebracht werden, lässt sich da schon einiges einsparen.
Für Herbst geplant: Workshop mit Referenten
Wer noch mehr über das Thema erfahren und seinen Stromverbrauch gezielt optimieren möchte, kann sich im Laufe des Sommers an einem Workshop mit Studenten der Hochschule Darmstadt beteiligen und sein Haus und sein ‚“ganzes Leben“ auf Einsparpotenziale hin untersuchen lassen bzw. selbst den Umgang mit den erforderlichen Geräten und das Berechnen der persönlichen Energiebilanz erlernen. Bei ausreichender Beteiligung und entsprechender Bereitschaft der Hochschul-Studenten werden die Ergebnisse bei einer weiteren Veranstaltung im Spätherbst vorgestellt. Bei Interesse wendet euch bitte an uns. (www.fischbachtal-kreativ.org)
Weiterführende Links:
www.umweltbundesamt.de/themen/klima-energie/energiesparen
www.enyway.com/de/strom-kaufen
www.entega.de/foerdermittel/
Hier ist unsere Einladung:
Elektrische Energie - Der Weg in die Zukunft
Workshop mit Diskussion | Mi., 16. Mai um 19:00 Uhr | Gasthaus Brunnenwirt
Wie sieht die Zukunft der Energieversorgung morgen aus? Woher kommt heute eigentlich unser Strom? Welche Mög¬lich¬keiten der Einflussnahme haben wir als Verbraucher und wie kann ich meinen Energieverbrauch senken? Können wir noch die Klimaerwärmung auf 2°C begrenzen und wirkt sich dies auf meinen Geldbeutel aus?
Diese und weitere Fragen werden in einem offenen Workshop besprochen. Alle Interessierten sind dabei aufgerufen, vorab ihre letztjährigen Energie-Verbräuche zu notieren und mitzubringen. Gemeinsam werden wir dabei erste CO2-Bilanzen aufstellen und Tipps für einen sparsameren Umgang mit Energie gegeben.
Unsere Referenten
Jan Schäfer hat Energiewirtschaft und Erneuerbare Energien in Darmstadt und Lüchow/Hamburg studiert und berät seit 2010 Energieversorger und -verbraucher in der Energiebeschaffung, dem Energievertrieb, Erneuerbare Energien und im Bereich der Energieeffizienz in der DACH-Region.
Prof. Dr.-Ing. Ingo Jeromin lehrt an der Hochschule Darmstadt im Fachgebiet elektrische Energieversorgung, erneuerbare Energien und Energieeffizienz.
Zuvor war er als Referent im Hessischen Wirtschaftsministerium im Referat "Energiepolitik, Erneuerbare Energien, Energietechnologien", bei dem Frankfurter Energieversorger Mainova als Referent des technischen Vorstandes und ebenfalls bei der Mainova als Referent in der Stabsstelle Wärme tätig.
Seit 2014 ist Prof. Jeromin der Vorsitzende des VDE Bezirksvereins Rhein-Main und Sprecher der VDE Landesvertretung Hessen. Darüber hinaus ist Mitglied der deutschen Kommission der Cired und der des Study Committees C6 „Distribution Systems and Dispersed Generation“ der Cigré.
Wo ist das Gasthaus Brunnenwirt?
Anfahrt mit dem Linienbus
Die Buslinien NH von Darmstadt und MO2 von Reinheim oder Brandau fahren nach Niedernhausen.
Hier findest du deine Verbindung zum Brunnenwirt: www.rmv.de/auskunft/...