Pfad der Vielfalt: Fischbachtaler Wiesen -
von feuchtfröhlich bis furztrocken
Der als Workshop für die ganze Familie angekündigte Sonntag-Nachmittag hat gehalten, was er versprach: die Wiesenexkursion unter Führung der beiden Fischbachtaler „Kräuterfrauen“ Barbara Riedel und Edith Kleinhenz und der Fachbiologin Yvonne Lücke von der Naturschutzscheune Reinheim führte vom Trockenstandort auf dem Rußberg zwischen Niedernhausen und Billings zu den Feuchtwiesen des Herrensees. Die Referentinnen konnten den über 40 Interessierten einige typische Zeigerpflanzen der jeweiligen Standorte präsentieren.
So waren die Kamille und der Kleine Klappertopf zu sehen, die an den mit Obstbäumen bestandenen Hängen des Rußberges vorkommen. Besonders deutlich wurden bei der rund zweistündigen Führung auch die Zusammenhänge von Strukturvielfalt und Artenreichtum von Flora und Fauna. Der Rußberg ist dafür ein ideales Gebiet, da auf relativ engem Raum extensiv genutzte Wiesen, Heckensäume und Streuobstbestände gemeinsam vorkommen und so einen sehr artenreichen Lebensraum bieten.
Dass auch nur unweit entfernt die Feuchtwiesen des Herrensees liegen, machte es möglich, diese Gegensätze im Pflanzenbewuchs innerhalb einer Exkursion zu zeigen. Der Herrensee, ein ehemaliger natürlicher Retentionsraum, zu dem er z.Zt. wieder künstlich zurückgebaut wird, beherbergt viele seltene Tier- und Pflanzenarten und ist als solcher besonders geschützt. Den Ameisenbläuling bekamen die Exkursionsteilnehmer zwar nicht zu sehen, aber bestimmte Pflanzen wie das Mädesüß und die Sumpfdotterblume konnten bestimmt und gezeigt werden.
Das angekündigte Kinderprogramm gestalteten an diesem Tag zwei erfahrene Naturpädagogen: Erika Schäfer, Biologin vom BUND Fränkisch-Crumbach und Werner Bert, ehemaliger Lehrer und Aktiver bei Fischbachtal-kreativ. Zusammen betreuten sie die Kindergruppe mit kindgemäßen Aktivitäten rund um die Pflanzenvielfalte der Wiese. Die Kinder lernten in spielerischer Form Pflanzenmerkmale kennen und unterscheiden und sie gestalteten alle mindestens einen Bierdeckel als „Komposition in grün“. Die Grundschulkinder der Gruppe konnten sogar mehrere Deckel mit verschiedenen Farbkombinationen mit nach Hause nehmen.
Diese zweite Exkursion zum „Pfad der Vielfalt“ klang aus mit kleinen Brothappen bestrichen mit selbstgemachten Kräutermixturen – vorbereitet und dargeboten von Barbara Riedel und Edith Kleinhenz. Ein runder Abschluss für einen interessanten Nachmittag in den Fischbachtaler Wiesen.
Hier ist unsere Einladung:
Pfad der Vielfalt: Fischbachtaler Wiesen -
von feuchtfröhlich bis furztrocken.
Wiesenwanderung mit Erika Schäfer, Edith Kleinhenz, Barbara Riedel und Fritz Fornoff | Treffpunkt: K72 nach Meßbach nach der Fischbachbrücke | Sonntag, 31.05.2015, 14:00 Uhr
Wie selbstverständlich fahren wir jeden Tag daran vorbei, an den Wiesen und Weiden, am Grünland in unserer Heimatregion. Weitgehend verborgen bleiben uns dabei die Geheimnisse, die diese besonderen Lebensräume bereithalten. Denn keine Wiese gleicht der anderen, eine trockene Wiese ist Heimat für eine Fülle völlig anderer Lebewesen als die Feuchtwiese im Auengelände. Und hättest du gedacht, dass Wiesen mehr als die Hälfte aller bei uns in Deutschland vorkommenden Tier- und Pflanzenarten beheimaten?
Im schönen Fischbachtal bietet alleine der Bereich rund um den so genannten. „Rußberg“ sehr unterschiedliche Wiesentypen, die es an diesem Nachmittag zu erkunden gilt. In drei Gruppen untersuchen wir unter der Anleitung von sehr erfahrenen Naturkennern diese verschiedenen Standorte - handlungsorientiert, d.h. unter aktiver Einbindung aller TeilnehmerInnen.
Eine Kindergruppe wird betreut werden von Erika Schäfer aus Fränkisch-Crumbach, die als Biologin über viele Jahre die dortige Kindergruppe des BUND betreut hat. Sie wird dabei unterstützt von einem Mitglied unseres Vereins.
Edith Kleinhenz und Barbara Riedel, die beiden erfahrenen Fischbachtaler „Kräuterfrauen“, werden mit der zweiten Gruppe den Rußberg und die dortigen Grünflächen „bearbeiten“. Und erlebbar machen, was man kaum für möglich hält.
Nicht weit vom Rußberg entfernt liegt in der Nachbarschaft der Herrensee mit seinen völlig anderen Wiesen. Dieses Terrain erkundet eine dritte Gruppe, angeleitet von Fritz Fornoff vom NABU. Vielen Naturinteressierten ist er bekannt als „der Mann von der Naturschutzscheune Reinheim“, und auch er wird unterstützt werden durch ein Team-Mitglied von uns.
Rund anderthalb Stunden sind eingeplant für diese jeweiligen Aktivphasen vor Ort. Danach treffen sich alle Gruppen, um ihre Erlebnisse und Erfahrungen gemeinsam auszutauschen, zu vertiefen und zu diskutieren. Das Ganze möglicherweise bei Kaffee und Kuchen … schaun mer mal.