Filmabend | Mittwoch, 26. Juni 2013
Fisch bald Schnee von gestern:
Die unbequeme Wahrheit über unsere Ozeane
Für rund 1,2 Milliarden Menschen weltweit stellt Fisch heute den Hauptbestandteil ihrer Ernährung dar. Und immer mehr entdecken Fisch als gesundes und schmackhaftes Lebensmittel. Dabei hat der Mensch Fische gefangen, seitdem er entdeckt hat, dass es sie gibt. Doch seit Ende der 80er Jahre werden die globalen Fischbestände in unseren Ozeanen durch hoch technisierte Fangmethoden so massiv dezimiert, dass nicht nur einzelne Arten wie der Blauflossenthunfisch kurz vor der Ausrottung stehen, sondern bereits die meisten Speisefischarten massiv überfischt sind. Eine Tatsache, die nur wenigen bewusst ist, kennen wir Fisch doch meist aus gut gefüllten Supermärkten und nicht aus einer Region unserer Erde, die immer noch mehr Geheimnisse birgt als die Oberfläche des Mondes.
Konsequenzen vorprogrammiert
Diese Entwicklung hat unerwartete Folgen für das Ökosystem, die Menschen und nicht zuletzt auch für das Klima. Quallen und andere wenig appetitliche Lebewesen vermehren sich massenhaft, Menschen in Westafrika leiden Hunger, während die Fangflotten der Industrienationen die Gewässer vor ihren Küsten leer räumen. Ganze Industrien gehen zu Boden wie im Mittelmeer oder in Kanada, wo nach einem verhängten radikalen Kabeljau-Fangverbot zigtausende Fischer arbeitslos wurden. Und nicht zuletzt absorbiert ein funktionierender Ozean auch große Mengen an Kohlenstoffdioxid, dem erklärten Klimakiller Nr.1. Nur einige Beispiele aus dem Film von Rupert Murray, der den maßlosen Hunger der Menschen auf Fisch und den irrationalen Umgang mit einem der wertvollsten Lebensmittel drastisch verdeutlicht.
Weltweiter Handlungsbedarf
„Die unbequeme Wahrheit über unsere Ozeane“ zeigt aber auch Ansätze auf, wie die gnadenlose Ausbeutung der Weltmeere hin zu einer nachhaltigen Nutzung einer unserer wichtigsten Ressourcen gewandelt werden kann. Lösungen liegen scheinbar auf der Hand: Fang- und Handelsbeschränkungen, art- und gebietsspezifische Schonzeiten, Schutzzonen und Zertifikate für nachhaltig gefangenen Fisch sind nur einige Möglichkeiten, der Überfischung Herr zu werden und die Ressource Ozean als Nahrungsquelle, Arbeitsplatz und Ökosystem für nachfolgende Generationen zu erhalten.
Mach' Dir (d)ein Bild
Ist die Überfischung Folge einer wachsenden Weltbevölkerung?
Welchen Beitrag leistet das luxuriöse Konsumverhalten einiger weniger?
Können angemessene Fangquoten die Überfischung verlangsamen, gar stoppen?
Gewährleisten Schutzzonen eine ausreichende Reproduktion der Bestände?
Welche Rahmenbedingungen muss die Politik für eine nachhaltige
Fischerei schaffen?
Wie zuverlässig ist eine Zertifizierung, z.B. mit dem MSC-Siegel, wirklich?
Was können VerbraucherInnen tun, um Fisch ohne schlechtes Gewissen genießen zu können?
Informationen im Internet
http://www.msc.org/kochen/fisch-essen
http://www.wwf.de/.../vernuenftig-einkaufen/einkaufsratgeber-fisch/
http://www.sea-shepherd.info/
http://www.sharkproject.org/
Hier ist unsere ursprüngliche Ankündigung:
Filmabend I Mittwoch, 26. Juni 2013 I 20.00 Uhr
Die unbequeme Wahrheit über unsere Ozeane
Ev. Gemeindehaus Niedernhausen
Kernthema dieses Filmes ist die stark voranschreitende Überfischung der Ozeane. Er zeigt, wie große und kleine Fangflotten weltweit mit gigantischen Mengen an Fisch die Weltmeere plündern - ein Vorgang, der nicht ohne Folgen bleibt. Zum einen sind dadurch immer mehr Fischarten in vielen Teilen der Welt von der Ausrottung bedroht, die Bestände haben keine Chance mehr, sich zu erholen. Zum anderen geht damit eine empfindliche Störung des ökologischen Gleichgewichts innerhalb der Weltmeere einher. Die aber sind von elementarer Bedeutung, nicht nur im Hinblick auf die Ernährung, sondern weit darüber hinaus.
Der Journalist Charles Glover recherchierte über zwei Jahre lang den Grund für das Verschwinden von Fischen in den Weltmeeren - und stieß dabei in der ganzen Welt auf besorgniserregende Entwicklungen: in Kanada erholen sich Kabeljaubestände trotz eines Fangverbots nicht wieder vom Raubbau und der Blauflossenthunfisch findet sich auf den Speisekarten angesagter Restaurants, obwohl er unmittelbar vom Aussterben bedroht ist.
In diesem Dokumentarfilm werden spannende Informationsquellen, wissenschaftliche Statements und bewegende Naturaufnahmen zu einem umfassenden Blick auf die aktuelle Situation zusammengefasst. Und es wird deutlich, wie wichtig ein Umdenken jedes Einzelnen ist und welchen Beitrag VerbraucherInnen leisten können, um die Artenvielfalt in den Meeren durch bewusstes und umsichtiges Kaufverhalten zu schützen. (ak)
Dokumentarfilm 2009
Prädikat: besonders wertvoll
Regie: Rupert Murray
Laufzeit: 86 Minuten
FSK: ohne Altersbeschränkung
Eintritt: frei, über eine kleine Spende freuen wir uns.
Der Filmtrailer: http://www.youtube.com/watch?v=EEC8gdFWpPE
Die Filmseite: http://www.filmefuerdieerde.ch/the-end-of-the-line