Jahresthema 2021: Ressourcen

Im neunten von den geplanten zehn Jahren wollen wir uns der Frage unserer
Ressourcen widmen: Boden, Wasser, Luft, Pflanzen, Tiere und du - all das
und vieles mehr sind Ressoucen. Wie gehen wir damit um?
Wie sollten wir damit umgehen? Können wir den Umgang beiflussen?2021 Ressourcen

Komm und mach’ dir (d)ein Bild. 

"Die beste Zeit, einen Baum zu pflanzen,
war vor zwanzig Jahren.
Die nächstbeste Zeit ist jetzt."

Baumpflanzaktion im Niedernhäuser Wald  |  11.Dezember 2021

Gemäß diesem Sprichwort hatte Fischbachtal kreativ zu einer Baumpflanzaktion im Gemeindewald in der Nähe der St.-Jost-Kapelle aufgerufen. Unser Ziel: selbst handeln, statt nur über die Gefahren des Klimawandels für den Wald zu reden. Mit vereinten Kräften wollten wir eine zuvor mit Fichten bestandene Fläche mit verschiedenen heimischen Baumarten bepflanzen - wie Winterlinde, Spitzahorn, Elsbeere und Vogelkirsche. Diese Arten können sich besser an die Klimaveränderungen anpassen, als z.B. Fichten.

Rund dreißig kleine und große Leute - ausgerüstet mit Spaten und wetterfester Kleidung - konnte Stephan Kühn zu dieser Aktion begrüßen. Darunter waren auch einige erfahrene Forstleute sowie Pfarrer Körber mit einigen Konfirmanden.

Bürgermeister Thoma bedankte sich in seinem Grußwort bei Fischbachtal kreativ für den langjährigen Einsatz im Bereich Nachhaltigkeit. Dabei sprach er auch die Hoffnung aus, dass der Verein auch nach Ablauf der ursprünglich geplanten zehn Jahre weiterbestehen und arbeiten werde.
Das Thema Wald wird derzeit in den Medien häufig thematisiert, so der Bürgermeister, insbesondere nachdem uns seit den Trockenjahren 2018/19/20 deutlich die Verletzlichkeit dieses Lebensraumes bewusster wurde. Nun stehen wir vor neuen Herausforderungen, um das Überleben des Waldes angesichts des Klimawandels zu sichern - eine ganz andere Dimension, als das befürchtete Waldsterben in den 80er Jahren, das sich mit technischen Lösungen weitgehend verlangsamen ließ. Bürgermeister Thoma wies darauf hin, dass auch die Corona-Pandemie dazu beigetragen hat, dass der Wald "wiederentdeckt" wird - der Wald als Sehnsuchtsort -, was auch zu Konflikten zwischen verschiedenen Interessengruppen führt.

Laurenz Prieß, ehemaliger Förster im Bessunger Forst, verdeutlichte anhand eines Schaubildes eindringlich den Temperaturanstieg seit den 80er Jahren. Das Jahr 2018 war das heißeste und trockenste seit Beginn der Klimaaufzeichnungen. Dieser Mangel an Niederschlägen führte dazu, dass der Boden bis auf 1,80 m Tiefe ausgetrocknet war. Das hatte zur Folge, dass inzwischen viele Fichtenbestände abgestorben oder so geschwächt sind, dass sie dem Borkenkäferbefall zum Opfer fallen. Aber auch Buchenbestände, insbesondere in Kuppenlagen und an Südhängen, weisen bereits große Schäden auf. Um den Herausforderungen des Klimawandels zu begegnen, ist es daher nötig, einen vielfältigen Wald aus unterschiedlichen Baumarten zu entwickeln, erläuterte Laurenz Prieß. Dieser Waldumbau soll durch Pflanzmaßnahmen aktiv gesteuert werden und zugleich Naturverjüngung miteinbeziehen. So wird sich später auch auf unserer Pflanzfläche Fichten- und Buchen-Naturverjüngung einstellen.

Bevor wir loslegen konnten, gab uns Revierförster Felix Niedermaier eine kurze Einweisung und führte die korrekte Pflanzung der Setzlinge mit einem Hohlspaten vor. Anschließend wurde im oberen Hangbereich der Fläche mit der Pflanzung von Linden begonnen, weiter unten ging es mit Ahorn weiter. Nach einer guten Stunde gönnten wir uns eine kurze Pause am Feuer mit Getränken und Gesprächen und brachten danach auch noch die restlichen Ahornpflanzen und ein paar Reihen Kirschen und Elsbeeren als Abschluss entlang des Weges in die Erde. So haben wir an diesem Vormittag auf einer Fläche von 1600 qm rund 500 Bäume gepflanzt.

Beim Nachhausegehen begleitete uns das gute Gefühl, heute selbst tatkräftig etwas für den Fortbestand unseres Waldes geleistet zu haben. Vielleicht treffen wir uns im nächsten Jahr wieder hier zu einem Pflegedurchgang und können beobachten, wie unsere Pflanzen zu einem stabilen Mischwald heranwachsen.

Hier ist unsere Einladung:

Neue Bäume braucht der Wald!

Baumpflanzaktion im Niedernhäuser Wald |  Samstag, 11.12.2021 um 09:00 Uhr  |  Treffpunkt St.-Jost-Kapelle

Unsere Wälder sind faszinierende Lebensräume für viele Tier- und Pflanzenarten, und zugleich sind sie auch für uns Menschen überlebenswichtig. Sie schützen vor Erosion, liefern sauberes Wasser, mindern den Lärm, bieten Ruhe und Entspannung. Obendrein speichern sie das von uns Menschen in viel zu großem Umfang ausgestoßene klimaschädliche Kohlendioxid in ihrem Holz. Durch die Verwendung dieses nachhaltigen Roh- und Baustoffes können wir viele energieaufwändigere und klimabelastende Baustoffe wie Beton, Aluminium, Plastik etc. ersetzen. Aus all diesen Gründen ist es für uns von Fischbachtal Kreativ gerade im Jahr 2021, mit dem Jahresthema „Ressourcen“, ein besonderes Anliegen, uns für die Walderhaltung einzusetzen.

Denn auch unser Wald im Fischbachtal wurde durch die lange Dürre von 2018 bis 2020 stark geschädigt. An vielen Stellen sind vertrocknete und/oder vom Borkenkäfer dahingeraffte Fichten zu sehen. Auch in Buchenwäldern sind viele Bäume abgestorben oder weisen dürre Baumkronen auf – eine Entwicklung, die zum langsamen Sterben des Ökosystems Wald und seiner zunehmender Verbuschung führen kann, wenn der Mensch nicht helfend eingreift.

Wir rufen daher zusammen mit unserem zuständigen Revierförster Felix Niedermaier dazu auf, am Samstag, den 11.12.2021 eine abgestorbene Fichtenfläche nahe der St.-Jost-Kapelle wieder zu bepflanzen - mit heimischen Baumarten wie Winterlinde, Vogelkirsche, Spitzahorn oder Elsbeere. Diese Baumarten kommen mit den künftig zu erwartenden Klimabedingungen besser zurecht und bereichern die Baumartenzusammensetzung unseres Waldes. Durch die natürliche Ansamung weiterer Baumarten wie Buchen, Birken oder Lärchen wird sich die Vielfalt insgesamt erhöhen und das Risiko des Waldverlustes bei Ausfall einer Baumart vermindern.

Deshalb: Schützen wir unser Klima – pflanzen wir Bäume und erhalten unseren Wald!

 

Wann: Samstag, 11.12.2021 um 09:00 Uhr

Wo: Treffpunkt an der St.-Jost-Kapelle (Achtung: die Waldwege sind für Autos gesperrt.)

Alternativer Treffpunkt: 08:30 Uhr am Parkplatz in der Karl-Meisenbach-Straße mit anschließendem Spaziergang zur Kapelle.
 

Hinweise:

Bitte bringt wetterfeste Kleidung, festes Schuhwerk, Handschuhe und möglichst einen Spaten mit!
Es sind die jeweils geltenden Masken- und Abstandsregeln einzuhalten.
 

Wo ist die St.-Jost-Kapelle?

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